Das Seepferdchen-Abzeichen gab es inklusive. Tagelanger Regen hatte die Wälder rund um die FSG Kempten in eine Schlammlandschaft verwandelt und auch am ersten Wettkampftag machte der Regen nur eine kurze Pause, ehe er die fast 400 Schütz*innen weiter gründlich durchweichte. Vier Parcours waren zu bewältigen, die thematisch jeweils einem Kontinent nachempfunden waren. So schoss man beispielsweise auf dem Parcour „Europa“ Hirsche und Wildschweine, in „Asien“ Panzernashörner und Würgeschlangen, „Afrika“ bot Chamäleons und Gorillas auf und „Amerika“ zusätzlich einen Dinopark mit ausgestorbenen Tieren.

In 12 Bogenklassen und sechs Altersklassen traten Schützinnen und Schützen aus ganz Deutschland gegeneinander an, das ergibt rein rechnerisch 144 mögliche Meistertitel. Die Klasse „Bowhunter Compound“, Compoundbogen ohne Visier und mit Fingerablass, in der ich seit einem dreiviertel Jahr schieße, ist eher eine Nische, insgesamt nur 19 Schütz*innen nahmen teil. Nach zwei Tagen Schlammrutschen, Berge rauf- und runterklettern, Entfernungen schätzen, guten Treffern aber auch zwei Opfern an den Pfeilgott konnte ich mit einem für mich guten Ergebnis, aber nach Ausstieg meiner einzigen Mitstreiterin letzlich als Einzelstarterin die Goldmedaille als Deutsche Meisterin meiner Klasse entgegennehmen. Zudem, und das freut mich noch viel mehr, konnte meine Mixed Mannschaft „Team Blackarrow“ gemeinsam die starke Konkurrenz hinter sich lassen und in der Mannschaftswertung den Goldpokal holen, und das dann schließlich doch noch im schönsten Sonnenschein.

geschrieben von Ylvie Thannisch

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Timo Kledtke

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